Einzige Podiumsdiskussion kurz vor der Wahl

Die Bürgermeisterkandidaten Björn Kerkmann, Ingmar Janssen und Stephanie Dellit kamen in die Gesamtschule

Verena Sarnoch

 

Rund 200 Zuhörerinnen und Zuhörer, spannende Fragen und die letzte Möglichkeit für die Bürgermeisterkandidaten, sich vor einem großen Publikum zu präsentieren: Die Gesamtschule hatte Stephanie Dellit (parteilos), Björn Kerkmann (CDU) und Ingmar Janssen (GfH) am Freitag – quasi auf die letzte Minute – zur einzigen Podiumsdiskussion im Heiligenhauser Wahlkampf eingeladen.

 

Die Kandidatin und die beiden männlichen Kandidaten sprachen über Wohnraum, Schullandschaft und Stadtgesellschaft – und auch darüber, was sie an ihren Konkurrenten zu schätzen wissen.

„Wir haben in den letzten Wochen in verschiedenen Kursen Fragen gesammelt – zu Themen, die die Jugendlichen interessieren“, so Lehrer Jan Scharfe, der mit seiner Kollegin Lara Kronenberg die Moderation der Veranstaltung übernahm. Gestartet wurde mit einer Frage, die den Blick der drei Gäste über den eigenen Tellerrand hinaus lenkte: „Was wissen Sie an Ihren Konkurrenten zu schätzen?“ Gelobt wurde an Ingmar Janssen die Möglichkeit, sich auch bei Meinungsverschiedenheiten konstruktiv auszutauschen zu können – und seine Direktheit, bei Björn Kerkmann sein Fachwissen im Bereich Wirtschaft und sein realistischer Blick auf Probleme, bei Stephanie Dellit ihr großes ehrenamtliches Engagement und der besondere Blick auf die Jugend.

Was sie antreibt, sich zur Wahl zu stellen? „In den letzten Jahren wurden viele Projekte angestoßen, die man nun voranbringen muss, die Stadt hat Potenzial“, sagte Björn Kerkmann. Stephanie Dellit möchte „einen anderen Politikstil etablieren“ Es gehe ihr „um transparentere Politik und mehr Beteiligung der Bürger, damit Heiligenhaus für alle eine lebenswerte Stadt ist“. Durch ihre Parteilosigkeit erhofft sie sich sachbezogene Diskussionen mit allen Parteien. „Unsere Stadt ist wundervoll und ich möchte sie über alle Ideologien hinweg aktiv mitgestalten“, so Ingmar Janssen.

„Wir haben
in den letzten Wochen
in verschiedenen Kursen Fragen gesammelt –
zu Themen,
die die Jugendlichen interessieren.“
Jan Scharfe,
Lehrer, übernahm
mit seiner Kollegin Lara Kronenberg
die Moderation.

 

Schüler konnten im Anschluss weitere Fragen stellen

In den ersten Monaten im Amt würde Janssen „nicht nur ein Thema im Blick haben, sondern versuchen, Wirtschaft, Klimapolitik und Soziales in Einklang zu bringen.“ Stephanie Dellit ist als Grundlage für alle anderen Themen „ein sicher aufgestellter Haushalt wichtig“. Momentan bekomme Heiligenhaus sehr viele Fördermittel – ohne die ließen sich aber auch viele Projekte nicht umsetzen. Björn Kerkmann stimmte ihr zu: „Der finanzielle Druck ist da. Deswegen ist eine Priorisierung wichtig, wie mit den vorhandenen Geldern umgegangen wird. Bekommen soll das Geld nicht derjenige, der am lautesten schreit.“

Ideen für die Jugendlichen in der Stadt gibt es auch: Kerkmann kann sich vorstellen, gemeinsam mit jungen Leuten vor Ort Konzepte zu entwickeln, Dellit strebt eine schnellere Umsetzung von Projekten – wie die Dirtbikestrecke – an. Ingmar Janssen möchte den Club für Jugendliche attraktiver machen und setzt auf schnelleres Handeln bei Fragen wie der Wiedereröffnung des Spielhauses.

Die Möglichkeit zur persönlichen Nachfrage nutzten zahlreiche Jugendliche nach Ende der allgemeinen Diskussion gern: Nachfragen zu iPads im Schulalltag, dem Austausch mit der Jugend und auch politischen Grundeinstellungen konnten in 1:1-Gesprächen gestellt werden.

Ihren wichtigsten Wunsch gab Stephanie Dellit am Ende der Veranstaltung den Jugendlichen mit auf den Weg: „Geht wählen, das ist das Wichtigste, was Ihr machen könnt. Seid laut!“

 

 

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