„Quelle: Vertrau mir“ – Die Medienscout-Convention 2025 im Zeichen vonDesinformation und digitaler Verantwortung

Am 2. Oktober 2025 fand die diesjährige Medienscout-Convention unter dem Motto „Quelle: Vertrau mir“ statt – ein Motto, das aktueller kaum sein könnte. Als Medienscouts beschäftigen wir uns täglich mit Fragen rund um digitale Medien, verantwortungsvollen Umgang mit Informationen und den Schutz vor
Manipulation. Auf der Convention drehte sich diesmal alles um ein Thema, das uns alle betrifft: Desinformation im digitalen Zeitalter.

Warum wird Desinformation überhaupt verbreitet?
In Workshops und Vorträgen wurde schnell deutlich: Desinformation entsteht nicht zufällig. Sie wird bewusst eingesetzt – sei es, um politische Ziele zu verfolgen, Aufmerksamkeit und Klicks zu generieren oder gesellschaftliche Spaltung zu fördern. Besonders spannend war die Diskussion darüber,
wie soziale Netzwerke durch ihre Algorithmen dazu beitragen, dass sich Falschmeldungen oft schneller verbreiten als Fakten.

Ein Zitat aus einem Workshop blieb uns besonders im Gedächtnis:

„Desinformation funktioniert, weil sie Emotionen weckt – Fakten müssen dagegen ankämpfen.“

Wir haben gelernt, wie wichtig es ist, Nachrichten kritisch zu hinterfragen und Quellen zu prüfen, bevor man Inhalte teilt.

Künstliche Intelligenz – Freund oder Feind?
Ein weiterer Schwerpunkt der Convention war der verantwortungsvolle Umgang mit Künstlicher Intelligenz (KI). KI kann heute in Sekundenschnelle Texte, Bilder oder Videos erzeugen – und genau das birgt Chancen, aber auch Risiken.

Wir haben erfahren, wie leicht sich mit KI-Tools täuschend echte Deepfakes erstellen lassen – und wie schwierig es manchmal ist, sie zu erkennen. Gleichzeitig zeigten Expertinnen und Experten, wie KI uns unterstützen kann, Falschmeldungen zu entlarven, etwa durch automatische Bilderkennung oder
Faktenchecks.

Unser Fazit: KI ist weder gut noch böse – entscheidend ist, wie wir sie nutzen.

Nackt im Netz: Was tun bei Sextortion?

Ein besonders sensibler, aber wichtiger Teil der Convention drehte sich um die Erpressung mit intimen
Bildern. Wir haben erarbeitet, wie wir Betroffenen zur Seite stehen können.
Gemeinsam haben wir Strategien erarbeitet, wie wir als Medienscouts reagieren und unterstützen können:

  • die betroffene Person beruhigen und versichern, dass sie nichts falsch gemacht hat
  • nicht weiter mit dem Erpresser kommunizieren, sondern eine Vertrauensperson hinzuziehen
  • Beweise sichern und Screenshots machen
  • ermutigen mit den Eltern über weitere Schritte zu sprechen (z.B. Anzeigenerstattung)

Unser Fazit: Medienkompetenz ist Verantwortung

Die Medienscout-Convention 2025 hat uns einmal mehr gezeigt, wie wichtig kritisches Denken und digitale Verantwortung sind. In einer Welt, in der „Quelle: Vertrau mir“ zu oft ohne Belege gesagt wird, ist es unsere Aufgabe, genau hinzuschauen, zu hinterfragen und aufzuklären.

Wir nehmen viele neue Ideen und Werkzeuge mit zurück an unsere Schulen – und das gute Gefühl, Teil einer Bewegung zu sein, die sich für Aufklärung, Transparenz und digitale Zivilcourage einsetzt.

Denn Vertrauen entsteht nicht durch schöne Worte – sondern durch überprüfbare Fakten.

Bis bald, eure Medienscouts

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