Gesamtschule hat Vielfalt im Kalender stehen

Schüler der Klassen acht und zehn an der Hülsbecker Straße hatten kurz vor Schuljahrsende nicht-alltägliche Aufgaben. Gemeinsamkeit: der Praxisbezug.

HEILIGENHAUS · (RP/köh) „Film it Smart“ – Wenn Naturwissenschaft auf Kreativität tritt – Ein ganz besonderes Projekt erwartete die Schülerinnen und Schüler des Naturwissenschafts-Kurses des 10. Jahrgangs an der Gesamtschule: Drei Tage lang verwandelte sich ihr Klassenzimmer in ein professionelles Filmstudio. Unter dem Titel „Film it Smart“ erhielten die Jugendlichen unter professioneller Anleitung eines Filmteams der Firma „Stratoflights“ die Möglichkeit, ihre technischen und kreativen Fähigkeiten miteinander zu verbinden – und dabei tief in die faszinierende Welt der Filmproduktion einzutauchen.

Geleitet wurde das Projekt von zwei Profis aus der Filmbranche, wie Lehrer Markus Happel mitteilt: dem erfahrenen Kameramann Daniel Ernst, der unter anderem für Amazon-Spielfilme, Musikvideos und YouTube-Kurzfilme tätig ist, sowie der professionellen vielbeschäftigten Szenenbildnerin Laura Schwarzmeier. Gemeinsam vermittelten sie den Schülerinnen und Schülern nicht nur technische Fertigkeiten wie Kameraführung, Tonaufnahme und Filmschnitt, sondern auch das kreative Handwerkszeug rund um Storyboarding, Szenenplanung und Bildgestaltung.

Mit Begeisterung und Engagement setzten die Jugendlichen ihre eigenen Ideen um. Es wurden Bilder und Videos aufgenommen, individuelle Storyboards entwickelt, eigene Sounds komponiert und in Teamarbeit ein vollständiger Kurzfilm produziert – von der ersten Idee bis zum letzten Schnitt. „Es ist wunderbar zu sehen, wie viel die Schülerinnen und Schüler aus dem Kurs mitnehmen, und manchmal werden aus dem Kurs sogar Berufswünsche im kreativen Bereich entfacht“ , sagt Projektmoderatorin Laura begeistert.

Auch die Rückmeldungen der Schüler zeigen, wie sehr sie von den Tagen profitiert haben. Aaron aus der 10d fasst es so zusammen: „Das Projekt hat sehr viel Spaß gemacht und passte super zu unserem Thema ‚Technik der Smartphones‘ im NW-Unterricht.“ Linus aus der 10b sagt: „Man kann wahnsinnig viel von den Profis lernen, ich nehme unheimlich viel für die Zukunft mit.“ Und Shayan aus der 10a ergänzt: „Wir sind selber überrascht, wie gut wir unser Filmprojekt am Ende geschaft haben. Damit haben wir gar nicht gerechnet.“

Die Gäste aus der Filmwelt waren beeindruckt. Kameramann Daniel lobte die Zusammenarbeit: „Es hat auch uns viel Spaß gemacht. Ihr habt an der Gesamtschule Heiligenhaus wirklich tolle Schüler – wir kommen gerne wieder!“ Unterstützt wurde die Gesamtschule vom zdi-Zentrum Mettmann, das dieses besondere Projekt finanziell möglich gemacht hat. Außerdem stellten die Stadtbücherei Heiligenhaus und die Hoch schule Bochum – Campus Heiligenhaus, ihre Räumlichkeiten zur Verfügung und trugen maßgeblich zum Erfolg von „Film it Smart“ bei.

Auch für Achtklässler an der Hülsbecker Straße ging das Schuljahr mit einer Besonderheit zu Ende. Wie fühlt es sich an, mit älteren Menschen im Pflegeheim Zeit zu verbringen? Was bedeutet es, Kinder mit Behinderungen zu betreuen? Oder Menschen in schwierigen Lebenslagen zu helfen? Diese Fragen bekommen viele Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule, Jahrgangsstufe acht, ganz praktisch beantwortet – durch ihr Sozialpraktikum.

Das Ziel des zweiwöchigen Blockpraktikums ist es, Jugendliche für soziale Berufe zu sensibilisieren und ihnen Verantwortung außerhalb des Schulalltags zu übertragen. Die Schülerinnen und Schüler sollen während dieser Zeit ihre Bereitschaft und Fähigkeit zu mitmenschlichem Handeln ausbauen und lernen, Verantwortung für ihre Mitmenschen zu übernehmen. Neben einem Einblick in unterschiedlichste Tätigkeitsfelder und dem Alltag sozialer Berufe erhalten die Heranwachsenden während des Sozialpraktikums die Möglichkeit, Gesellschaft durch persönliches soziales Engagement mitzugestalten und ihre Selbstwirksamkeit zu erleben.

Schon während der zwei Blockvorbereitungstage erproben und erleben die Schüler anhand vieler praktischer Übungen und Angebote, was es heißt, von anderen abhängig zu sein, was einen guten Betreuer auszeichnet, wie sich die typischen Einschränkungen älterer Menschen anfühlen und vieles mehr.

 

 

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