
Aylin Behringer erklärte und demonstrierte an der Schule Graffiti- Techniken. Sie ermutigte Zehntklässler, eigene Ideen umzusetzen
Philipp Nieländer
Manchmal entstehen die schönsten Projekte ganz unverhofft: Es begann in
einer Mittagspause – irgendwo zwischen Innenstadt und Dönerladen. Dort
trafen vier Schüler der Klasse 10c der Heiligenhauser Gesamtschule auf eine
junge Frau mit Spraydose und Schutzmaske, die gerade Wände gestaltete. Die
Zehntklässler sprachen sie an. Und wie der Zufall es wollte, war die Künstlerin
keine Unbekannte– im Gegenteil: Aylin Behringer war einst vor Jahren Schü-
lerin im Kunstunterricht der Gesamtschule.
Mit leuchtenden Augen erzählten die Schüler völlig begeistert von ihrer Be-
gegnung mit „einer echten Streetart-Künstlerin“. Ob da nicht ein gemeinsa-
mes Projekt starten könne? Nicole Nykyforuk, Lehrerin für Kunst und evange-
lische Religion, kontaktierte Aylin – und nach wenigen Momenten stand der
Plan für einen Workshop.
Vergangene Woche war es dann so weit: Mit Leinwänden, Spanplatten und
viel Vorfreude standen die Gesamtschülerinnen und -schüler bereit. Nach ei-
ner kurzen Einführung ging es los: Es wurde geschüttelt, gesprüht, geschich-
tet, gestencilt (das Sprühen mit Hilfe von Schablonen) und gestrahlt. Aylin er-
klärte, demonstrierte Techniken und ermutigte die Teilnehmer und Teilneh-
merinnen, eigene Ideen umzusetzen.
„Das hat fast etwas Meditatives“, sagte ein Schüler irgendwann – mit Farbe im
Gesicht und einem Strahlen im Blick.
Für Nicole Nykyforuk eine ganz besondere Situation: „Zu sehen, wie Aylin mit
Herz und Hingabe meine aktuellen Schülerinnen und Schüler begleitet hat,
wie sie ihnen Mut gemacht und ihre Kreativität bestärkt hat – das war für
mich als Lehrerin ein sehr emotionaler Moment.“
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