Ballon-Sonde bringt Daten aus der Stratosphäre sicher heim
HEILIGENHAUS | Projektleiter und Lehrer Markus Happel ist sehr zufrieden mit Ausgang und Ergebnis der großen Ballonaktion am Freitag vor Pfingsten. „Was man schon sagen kann: Unsere Ortungstechnik über Funk hat hervorragend funktioniert. Der Ballon hat eine Höhe von 36.978 Metern erreicht und ist zunächst auf einem Kurs in südlicher Richtung und anschließend auf einem „Zick-Zack-Kurs“ über Bergisch-Gladbach und Leverkusen in unmittelbarer Nähe zum Autobahnkreuz Leverkusen zum Einkaufszentrum, der BayArena und den Bahngleisen gelandet.“
Leverkusen, das war auch das vorausberechnete Ziel für den etwa dreistündigen Flug. Anderes blieb definitiv vorab unberechenbar. Zum Beispiel Reaktionen: „Passanten, die die Landung beobachteten, dachten bei dem Anblick unserer Sonde zunächst an einen russischen Drohnenangriff. Wir könnten Sie aber schnell beruhigen und Ihnen erklären, dass es sich nur um ein Schulprojekt handelt. Am Ende hatten wir tatsächlich etwas Glück, dass wir die Sonde in der städtischen Umgebung relativ problemlos bergen konnten.“
Ein Großteil der Technik blieb unversehrt, so Happel. Er hat noch einen weiteren Grund, stolz auf seine Teams zu sein: „Der Flug wurde von Funkern in ganz Deutschland und sogar in Frankreich und Polen registriert. Die vielen Rückmeldungen haben uns sehr überrascht und natürlich extrem gefreut.“
Für die Dokumentation der Experimente bleibt der Zwölftklässler Anas Al-Dalki zuständig. Daten gibt es nun über drei unterschiedliche Experimente. Die Ausgangsfragen: Im ersten Experiment wird extrahierte DNA aus E.coli Bakterien mit in die Stratosphäre geschickt. Welches sind die Auswirkungen von extremen Umweltbedingungen auf die Stabilität und Funktionalität von DNA? Letzten Endes stellte sich hier auch die Frage nach Lebensbedingungen in außerordentlicher Höhe.
Das zweite Experiment beschäftigte sich mit dem Thema „Luftreinheit“. Es drehte sich um Vorkommen von Ozon, Kohlenwasserstoffe, Kohlenmonoxid und Säuren in der Stratosphäre.
Im dritten Experiment sollte schließlich untersucht werden, wie der Farbstoff Fluorescein sowie Chlorophyll in der Stratosphäre reagieren. Die Frage hier: Verändern sich die Stoffe unter Einwirkung von UV-Licht bzw. unter Einwirkung der Ozonschicht ab einer Höhe von rund 12.000 Metern?
Von Paul Köhnes